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TV-Kritik/Review: Serienpreview: "Beauty and the Beast"
(16.01.2013)
Das, was das Network The CW seit Oktober als
Der Showrunner der Originalserie, Ron Koslow, holte sich die beiden
Letzteres tut er sehr oft, denn er muss Catherine Chandler in ihren Krimi-Fällen zur Seite stehen, von denen pro Folge einer ans erwartbare Ende geführt wird. Sein schicksalhaftes Problem: Es darf ihn niemand sehen! Denn die Hintermänner der missglückten "Operation Muirfield", die ihn einst zum Biest umprogrammierte, trachten ihm nach dem Leben, und auch sonst muss jeder, der von dieser Geheimoperation Wind bekommt, um sein Leben fürchten. Selbstverständlich hat auch Catherine Chandler damit zu tun: Vor Jahren wurde ihre Mutter erschossen, sie selbst überlebte nur, weil ein mysteriöses Biest sie rettete: Vincent.
Wer jetzt immer "Biest" liest, dürfte das schwerlich mit dem smarten Jay Ryan zusammenkriegen. Tatsächlich: Die Macher haben einen Weg gefunden, den Hauptdarsteller überwiegend unvermonstert ablichten zu können, denn zum Biest wird er nur, wenn er in Rage gerät. Doch auch dann reicht es nur zur Variante "Hulk light": Ryan kriegt sekundenweise ein halbes Pfund Latex ins Gesicht gepappt, und das sonore Raunen degeneriert zum runtergetuneten Schnaufen.
Natürlich liegt zwischen Catherine und Vincent eine tragische Romanze in der Luft und bis zur ersten Verbalisierung der zentralen Moral dauert es nicht lange: "Wer weiß schon, wer die wahren Monster sind?" Doch statt der fälligen Kuss-Szene macht sich erst einmal das klischierte Figurenarsenal breit: Catherines Cop-Kollegin Vargas (Nina Lisandrello als taffe Latina), ein schwarzer Chef mit Zuckerbrot und Peitsche (Brian White), ein Pathologe mit Model-Look und Brit-Akzent für wiederkehrende Flirtszenen (Max Brown,
Insgesamt gibt sich "Beauty and the Beast" jedoch bedauernswert humorlos. Während sich die Hintergründe um "Muirfield", das Biest und Catherines Mutter erst allmählich aus dem Nebel metallicblau ausgeleuchteter Flashbacks schälen, werden die Krimifälle in mechanisch abgespulter Procedural-Routine abgehakt: In der ersten Folge geht es um eine vergiftete Modejournalistin, in Episode zwei stürzt eine Ballerina vom Dach, im dritten Durchgang wird ein Richter überfahren. Es werden jeweils drei Verdächtige eingeführt, und am Ende ist der mittlere dann der Täter - gefühlt jedenfalls. Mindestens einmal, meistens aber öfter gerät Catherine in tödliche Gefahr - woraufhin dann Vincent wie ein Deus ex Machina aus besagtem Schatten springt und sie rettet. Wiederkehrende Dialogzeile der entgeisterten Catherine: "Was machst Du denn hier?" Lächerlicher ist nur das in einer kurzen Rückblende herbeierklärte 9/11-Trauma Vincents.
Auch sonst gibt es wenig Ruhmreiches zu vermelden: Kollegin Vargas scheint ihre Berechtigung nur darin zu haben, beim Ermitteln zweifelnde Blicke mit Catherine auszutauschen. Manchmal kommt es zu Actionszenen, bei denen die Macher wenig auf Continuity, dafür umso mehr auf Style achten: Pilotfilm-Regisseur Gary Fleder, in den Neunzigern zeitweise als Tarantino-Nachfolger gehandelt, lässt einmal etwa ganz verwegen Blut aufs Objektiv spritzen. Gibt es überraschende Wendungen, wird in stupider Regelmäßigkeit per Flashback ein früheres Detail wiederholt, damit selbst der unkonzentrierteste Zuschauer merkt, wohin die Reise geht. Geschicktes Erzählen geht anders.
In Folge zwei quartiert sich Catherines jüngere Schwester in ihrer weitläufigen Wohnung ein, damit auch familiäre Defizite thematisiert werden können, während die dritte Episode in übel xenophoben Elendskitsch abgleitet, wenn die zeitweise suspendierte Polizistin zwei schwindsüchtige Kinder aus Bosnien vor der Abschiebung aus den USA rettet, woraufhin ihr die fiebernden Mädchen dankestrunken entgegenjauchzen. Osteuropa, die picklige Hölle der CW-Autoren! Es ist zu hoffen, dass sich die inzwischen bestellten 22 Folgen der ersten Staffel wenigstens gelegentlich aus diesen geistesschlichten Sphären emporschwingen. Trotzdem bleibt vor allem eins von dieser recht überflüssigen Neuauflage: Oberfläche.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten drei Folgen von "Beauty and the Beast".
© Alle Bilder: The CW
Über den Autor
Leserkommentare
TVMouse68 schrieb am 27.01.2013, 08.02 Uhr:
Ich hoffe, SEHR diese Serie wird hierzulande NICHT über die Bildschirme flattern. Dafür, sollte die Verantwortlichen (wer-auch-immer-das-sein-mag) ENDLICH einmal die ORIGINAL Serie aus den 80zigern in Deutschland auf DVD/BD veröffentlichen!! Nach nunmehr fast 30 Jahren wird das mal langsam Zeit! :D
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