In ihrem bürgerlichen Leben war die als Edith Suschitzky in Wien geborene Edith Tudor-Hart überzeugte Kommunistin, Montessori-Kindergärtnerin, Bauhaus-Schülerin und wohl eine der wichtigsten Figuren der britischen Sozial-Fotografie der 1930er Jahre. Nebenbei arbeitete sie jedoch auch für den sowjetischen Geheimdiensts KGB. Dabei geriet sie in ihrem komplizierten Doppelleben immer wieder in Konflikte zwischen ihrem politischen Engagement und dem familiären Umfeld. Zahlreiche Tragödien waren daher vorprogrammiert. Regisseur Peter Stephan Jungk, der sich in seinem Buch "Die Dunkelkammern der Edith Tudor-Hart" mit dem bewegten Leben seiner Großtante beschäftigte, folgt auch in seinem Dokumentarfilm ihrem eher unglücklichen Leben zwischen Wien und London, spricht mit Historikern, Archivaren, Ex-Agenten sowie Familienmitgliedern und fragt sich, wie diese bemerkenswerte Frau trotz all der Grausamkeiten des stalinistischen Regimes an ihrer politischen Überzeugung festhalten konnte. Auf ungewöhnliche Weise erzählt Jungk so die wahre Geschichte einer österreichischen KGB-Spionin, die maßgeblich daran beteiligt war, dass Russland kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in den Besitz der Atombombe kam.
(ORF)
Cast & Crew
- Regie: Peter Stephan Jungk
- Produktion: Lillian Birnbaum
- Musik: Rupert Huber
- Kamera: Jerzy Palacz
- Schnitt: Bettina Mazakarini