Originalpremiere: 1981
11.03.1982
FSK 12
Eine südenglische Hafenstadt im Jahr 1867. Hier hat sich Charles Smithon , ein junger Wissenschaftler, mit der hübschen Tochter eines reichen Kaufmanns verlobt. Doch als er an der alten Hafenmole der rätselhaften Sarah Woodruff begegnet, die, in ein schwarzes Cape gehüllt, sehnsüchtig in die Ferne starrt, entbrennt der junge Mann in leidenschaftlicher Liebe. Dabei gilt die Geheimnisvolle in prüder und heuchlerischer viktorianischer Zeit als Frau mit Vergangenheit. Man sagt ihr eine Affäre mit einem Fremden nach. «Die Verlassene» flüstern die Damen der Gesellschaft, «die Geliebte des französischen Leutnants» nennen sie die Fischer. Wartet sie am Quai noch immer auf die Rückkehr des Geliebten? Der junge Wissenschaftler verfällt Sarahs Zauber und ihrer provokanten Geschichte früher weiblicher Emanzipation so sehr, dass er seine Verlobung löst und einen Skandal entfesselt. Doch da verschwindet Sarah spurlos. Drei Jahre sucht Charles verzweifelt nach ihr, dann findet er sie als Erzieherin im Haus eines Architekten wieder. Spannungsvoll verläuft das Wiedersehen. Charles fühlt sich gedemütigt und betrogen. Wird er als Mann jemals begreifen, dass Sarah die persönliche Freiheit gewinnen musste, um sich als Frau freiwillig zu binden?
Karel Reisz, der Anfang der sechziger Jahre mit Filmen wie «Saturday Night and Sunday Morning» zu den Begründern des englischen Free Cinema gehörte, berichtet die viktorianische Liebesromanze im Stil einer Emanzipations-Parabel als Film im Film. Die Schauspieler Mike und Anna, die das Liebespaar Charles und Sarah in unseren Tagen im Film von der «Geliebten des französischen Leutnants» verkörpern, erleben bei den Dreharbeiten eine ähnliche und doch anders geartete Romanze. Sie stellt den spiegelbildlichen Bezug zur Gegenwart und zur veränderten Lage der Liebenden und ihrer moralischen Umweltbedingungen her. Karel Reisz ist mit seinem Film eine atmosphärisch und gedanklich komplexe Vermischung von Gegenwart und Vergangenheit, Kino und Wirklichkeit gelungen.
Karel Reisz, der Anfang der sechziger Jahre mit Filmen wie «Saturday Night and Sunday Morning» zu den Begründern des englischen Free Cinema gehörte, berichtet die viktorianische Liebesromanze im Stil einer Emanzipations-Parabel als Film im Film. Die Schauspieler Mike und Anna, die das Liebespaar Charles und Sarah in unseren Tagen im Film von der «Geliebten des französischen Leutnants» verkörpern, erleben bei den Dreharbeiten eine ähnliche und doch anders geartete Romanze. Sie stellt den spiegelbildlichen Bezug zur Gegenwart und zur veränderten Lage der Liebenden und ihrer moralischen Umweltbedingungen her. Karel Reisz ist mit seinem Film eine atmosphärisch und gedanklich komplexe Vermischung von Gegenwart und Vergangenheit, Kino und Wirklichkeit gelungen.
(SRF)
Cast & Crew
- Regie: Karel Reisz
- Drehbuch: Harold Pinter
- Produktion: Leon Clore, Geoffrey Helman, Tom Maschler, Chris Burt
- Musik: Carl Davis
- Kamera: Freddie Francis, Allan Cameron, Norman Dorme, Terry Pritchard
- Schnitt: John Bloom
- Szenenbild: Ann Mollo
- Maske: Sue Barradell
- Regieassistenz: Richard Hoult, Peter Kohn, Mathew Simmons, Paul Tivers
- Ton: Don Banks
- Spezialeffekte: Alan Bryce