Deutsche TV-Premiere: 14.02.2017 (Spiegel Geschichte)
1971 feierte der Schah von Persien, Reza Pahlavi, 2.500 Jahre persische Monarchie und schmiss die gigantischste Party aller Zeiten. Geld war kein Thema: ein internationaler Flughafen wurde gebaut, genauso wie eine 80 Kilometer lange Autobahn, um den Veranstaltungsort, die antiken Ruinen von Persepolis, inmitten der Wüste zu erreichen. In einem Jahr entstand eine verschwenderische Party-Oase, reichlich versehen mit Wäldern, Blumen, Springbrunnen und 50.000 aus Europa importierten Singvögeln. Sogar das damals weltbeste Restaurant, das Pariser Maxim's, schloss für zwei Wochen, um für das Catering zu sorgen: ein Fünf-Gänge-Bankett für über 60 Könige, Königinnen und Präsidenten, die aus der ganzen Welt angereist kamen. Doch es war mehr als nur eine Party. Persönlich stellte Schah Reza Pahlavi - selbsternannter "König der Könige" - damit seine absolutistische Herrlichkeit unter Beweis. International sollte sie dem Iran einen Platz unter den führenden Nationen sichern. Innenpolitisch aber war sie eine unverhohlene und verhängnisvolle Beleidigung der muslimischen Geistlichkeit, die als einzige die Macht besaß, den Schah herauszufordern. Und so brachte das Fest in seiner Maßlosigkeit schließlich einen Stein ins Rollen, der zum Ende des Jahrzehnts zum Sturz des Schahs und zur Islamischen Revolution führen sollte.
(WDR)