Weiterer Titel: Im Dunkeln sehen – Notizen eines Blinden
Originalpremiere: 2016
Deutsche TV-Premiere: 12.10.2016 (arte)
Im Sommer 1981 verlor der Schriftsteller und Theologieprofessor John Hull das Sehvermögen und begann, seine täglichen Notizen mit einem Diktiergerät aufzuzeichnen. Anhand dieser Aufnahmen schildert der Film drei Jahre voller intensiver Erfahrungen aus dem Leben des Erblindeten: die Hochzeitsreise mit seiner neuen Frau, das Aufwachsen seiner ältesten Tochter, die Geburt zweier weiterer Kinder, neue Methoden des Lesens und Unterrichtens, der Versuch einer Rückkehr zu seinen australischen Wurzeln. John Hull versucht, sich an sein neues Leben anzupassen und es vor allem zu verstehen: "Da wurde mir bewusst, dass ich mich meiner Blindheit stellen musste. Wenn ich sie nicht verstand, würde sie mich überwältigen." Sein Tagebuch ist eine faszinierende Reflexion über Gedächtnis, Bewusstsein und Wahrnehmung. Mit wissenschaftlicher, aber auch poetischer Präzision entfaltet John Hull eine gesichtslose Welt, in der Tag und Nacht eins sind ein Schattenreich, das nicht nur seine Erinnerungen, sondern sein ganzes Leben zu verschlingen droht. Auf besondere Art und Weise erzählt der Film auch davon, wie man Verluste akzeptiert und noch einmal neu beginnen kann. Die Regisseure durften die Aufzeichnungen exklusiv für ihren Film nutzen. Das Werk gibt einen zugleich sensuellen und intellektuellen Einblick in das ungewöhnliche Leben eines Mannes, der das Sehvermögen verloren hat und nun eine Welt erkundet, die für die Augen unsichtbar ist.
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"Im Dunkeln sehen - Notizen eines Blinden" ist auch ein Virtual-Reality-Erlebnis auf der Grundlage der originalen Aufnahmen von John Hull. Die Echtzeitanimationen in 3D und der Surround-Sound sorgen für ein völliges Eintauchen in die Sinneswelt des Schriftstellers. Die VR-Version ist für Samsung Gear, Google Cardboard und Oculus Rift auf ARTE 360, im App Store und im Google Play Store verfügbar.
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Cast & Crew
- Regie: Peter Middleton, James Spinney
- Drehbuch: Peter Middleton, James Spinney
- Produktion: Mike Brett, Dan Cogan, Mark Edwards, Jo Jo Ellison, Lizzie Francke, Nick Fraser, Richard Holmes, Steve Jamison, Philippa Kowarsky, Pete Middleton, Martine Saada, Jason Spingarn-Koff, James Spinney, Kate Townsend, Alex Usborne, Pascha Hanaway, Creative England, Impact Partners, Archer's Mark, Fee Fie Foe Films, 104 Films, Agat Films, Cie
- Produktionsfirma: ARTE France, BBC Storyville, BFI British Film Institute
- Musik: James Ewers, Noah Wood
- Kamera: Gerry Floyd
- Regieassistenz: Darren Baba, Jessica Benhamou, James Evered, Beatrice Giustini, Pascha Hanaway, Matt Houghton, Tom Lancaster, Zoe McCarthy, Guy Murray-Brown, Sheena Patel, Eduard Vijulie
- Ton: Alex Alcántara, Per Boström, Toño Cubillo, Christer Melén, Ulf Olausson