Originalpremiere: 28.06.2011
19.01.2012
Deutsche TV-Premiere: 01.08.2013 (ZDF)
FSK 12
Marisa ist knapp zwanzig und lebt in einer ostdeutschen Kleinstadt. Seit Jahren gehört sie einer Neonazi-Gruppe an. Sie hasst Juden, Ausländer, den Kapitalismus, die Polizei und alle, denen sie die Schuld daran geben kann, dass alles immer schlechter wird. Körperliche Gewalt gehört zum Alltag für sie und ihren Freund Sandro , der bald schon im Gefängnis landet. Diesen Sommer stösst die 15-jährige Svenja zur Gruppe. Trotz ihres bürgerlichen und kaum radikalen Hintergrundes findet sie sich rasch zurecht, und Marisa fühlt sich mehr und mehr an ihren eigenen Einstieg erinnert.
An ihrem Lieblingsbadesee kommt es zu einer Konfrontation zwischen der Gruppe und den zwei afghanischen Flüchtlingen Rasul und Jamil . Marisa rammt die beiden Jungs mit dem Auto und verletzt Jamil schwer. Als Rasul kurz darauf in dem Supermarkt auftaucht, wo Marisa arbeitet, und sie um Essen bittet, beschleichen Marisa Gewissensbisse. Heimlich versorgt sie Rasul mit Essen und unterstützt ihn bei seinen Bemühungen, zu seinen Verwandten nach Schweden zu gelangen. Mehr und mehr wird Marisa klar, dass ihr nur der endgültige Bruch mit der Szene bleibt. Doch als sie zusammen mit Svenja Rasul die Flucht ermöglicht, wird sie von ihrer Vergangenheit nochmals eingeholt.
Der Spielfilm «Kriegerin» wurde von den Kritikern hochgelobt und mehrfach ausgezeichnet. Insbesondere Alina Levshin als Marisa überzeugte Publikum und Filmkritiker gleichermassen. Der deutsche Regisseur David Wnendt wollte mit seinem Regiedébut einem breiten Publikum zugänglich machen, was er selber Ende der 90er-Jahre bei einer Reise durch die neuen Bundesländern erfahren hatte: Dass Rechtsextremismus in vielen Dörfern und Städtchen Ostdeutschlands als ganz normal gilt. Wnendt liess sich aber keineswegs dazu hinreissen, einen anklagenden oder allzu klischierten Film zu machen. Sein Ziel war zu provozieren, das Publikum zum Nachdenken anzuregen. So ist seine Hauptfigur Marisa keine Sympathieträgerin. Ihre Reifung dauert, ihr Weg aus der Neonaziszene ist beschwerlich und wahrscheinlich umso realistischer. Der Zufall wollte es, dass zur gleichen Zeit, als «Kriegerin» in die Kinos kam, das Zwickauer Terrornetz bekannt wurde. Wnendts Film wurde damit noch aktueller, als er es ohnehin schon war.
2012 machte sich Wnendt an seinen zweiten Spielfilm, dessen Geschichte auf den ersten Blick nichts mit «Kriegerin» zu tun hat: Er verfilmte Charlotte Roches Bestseller «Feuchtgebiete».
An ihrem Lieblingsbadesee kommt es zu einer Konfrontation zwischen der Gruppe und den zwei afghanischen Flüchtlingen Rasul und Jamil . Marisa rammt die beiden Jungs mit dem Auto und verletzt Jamil schwer. Als Rasul kurz darauf in dem Supermarkt auftaucht, wo Marisa arbeitet, und sie um Essen bittet, beschleichen Marisa Gewissensbisse. Heimlich versorgt sie Rasul mit Essen und unterstützt ihn bei seinen Bemühungen, zu seinen Verwandten nach Schweden zu gelangen. Mehr und mehr wird Marisa klar, dass ihr nur der endgültige Bruch mit der Szene bleibt. Doch als sie zusammen mit Svenja Rasul die Flucht ermöglicht, wird sie von ihrer Vergangenheit nochmals eingeholt.
Der Spielfilm «Kriegerin» wurde von den Kritikern hochgelobt und mehrfach ausgezeichnet. Insbesondere Alina Levshin als Marisa überzeugte Publikum und Filmkritiker gleichermassen. Der deutsche Regisseur David Wnendt wollte mit seinem Regiedébut einem breiten Publikum zugänglich machen, was er selber Ende der 90er-Jahre bei einer Reise durch die neuen Bundesländern erfahren hatte: Dass Rechtsextremismus in vielen Dörfern und Städtchen Ostdeutschlands als ganz normal gilt. Wnendt liess sich aber keineswegs dazu hinreissen, einen anklagenden oder allzu klischierten Film zu machen. Sein Ziel war zu provozieren, das Publikum zum Nachdenken anzuregen. So ist seine Hauptfigur Marisa keine Sympathieträgerin. Ihre Reifung dauert, ihr Weg aus der Neonaziszene ist beschwerlich und wahrscheinlich umso realistischer. Der Zufall wollte es, dass zur gleichen Zeit, als «Kriegerin» in die Kinos kam, das Zwickauer Terrornetz bekannt wurde. Wnendts Film wurde damit noch aktueller, als er es ohnehin schon war.
2012 machte sich Wnendt an seinen zweiten Spielfilm, dessen Geschichte auf den ersten Blick nichts mit «Kriegerin» zu tun hat: Er verfilmte Charlotte Roches Bestseller «Feuchtgebiete».
(SRF)
"Kriegerin" erhielt beim Deutschen Filmpreis 2012 die Auszeichnungen "Bester Spielfilm in Bronze", "Bestes Drehbuch" und "Beste darstellerische Leistung" für Alina Levshin. Die Hauptdarstellerin erhielt für ihre Rolle unter anderem den "Bambi". "Kriegerin" ist der Auftaktfilm der sechsteiligen Reihe "Shooting Stars - Junges Kino im Zweiten". Weitere Sendetermine der Reihe: 2. August: "Luks Glück" 5. August: "Implosion" 6. August "Arschkalt" 12. August: "Der Räuber" 19. August: "Transfer - Der Traum vom ewigen Leben"
(ZDF)
gezeigt bei: Das kleine Fernsehspiel (D, 1963)
Cast & Crew
- Regie: David Wnendt
- Drehbuch: David Wnendt
- Produktion: René Frotscher, Alexander Martens, Eva-Marie Martens, Jörg Schneider, Christopher Huck, Uli Kunz, Johannes Schuchardt, Sophie Stäglich, Volker Zobelt
- Musik: Johannes Repka
- Kamera: Jonas Schmager
- Schnitt: Andreas Wodraschke
- Regieassistenz: Janina Huettenrauch, Volker Mühlbrant
- Ton: Zofia Morus
- Spezialeffekte: Sandra Neundorf