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Ein Lied geht um die Welt - La Paloma
La Paloma
Ein Lied geht um die Welt - La Paloma
La Paloma
Originalpremiere: 24.07.1959
Deutsche TV-Premiere: 18.10.2009 (arte)
FSK 6
In Deutschland gilt es als Inbegriff des Nordens, verkörpert durch Freddy Quinn und Hans Albers. Tatsächlich hat es jedoch nichts mit Seemannsromantik zu tun: "La Paloma" ist die "Grande Dame der Unterhaltungsmusik" mit einer bewegten Vergangenheit und einer großen Zukunft. Seit 150 Jahren schmückt sie sich mit unterschiedlichen Texten, Rhythmen, Instrumentierungen. In ihrer Seele, der Melodie, jedoch blieb sich "La Paloma" immer treu. Was ist das Geheimnis dieses Liedes? Warum spricht es so viele Menschen aller Hautfarben und aller Religionen an? Diesen Fragen geht der Film nach. Er zeigt die bewegende Karriere einer wunderbaren Melodie. "La Paloma" kam als kubanische Habanera auf die Welt, komponiert von dem Basken Sebastián Iradier. Der Schöpfer starb schon bald vergessen in der Heimat, während sein Lied bis heute Menschen in aller Welt berührt. Im Banat tröstet es bei Beerdigungen die Hinterbliebenen, in Sansibar ist es das Abschiedslied bei Hochzeiten. In Mexiko rührte es einst den unglücklichen Kaiser Maximilian zu Tränen, während die Republikaner sich in einer Spottversion über das Kaiserpaar lustig machten. Zu seinen Klängen trieb man die Kinder von Auschwitz ins Gas. Hans Albers' "alkoholgetränkte" Version wurde von Goebbels verboten. 1961 brachten Elvis Presley und Freddy Quinn das Lied in die Hitparaden. Heute fristet die "Grande Dame" ein eher trauriges Dasein in Volksmusiksendungen, wird zu Tode gesungen und geliebt. Die kleine Habanera wirkt müde und abgetakelt. Aber das Lied ist ein "Überlebenskünstler". Die mexikanische Starsängerin Eugenia León hat es zu neuem Leben erweckt. Als kraftvoller Protest gegen manipulierte Wahlen in Mexiko und auch gegen den Irakkrieg feierte "La Paloma" ein glanzvolles Comeback. Der deutsche Klangkünstler Kalle Laar, der vier CDs mit "La Paloma"-Versionen herausgegeben hat, kommt auf 2.000 Versionen. Eine kleine Auswahl davon präsentiert die Dokumentation, unter anderem von: Elvis Presley, Freddy Quinn, Hans Albers, Perikles Fotopoulos, Jean Thomé, dem Coco Schumann Quartett, Marianne und Katharina Hellstern in der Katholischen Kirche Sántana, Rumänien, der Blaskapelle Steierdorf-Anina unter Leitung von Otto Karnel aus Rumänien, Makame Faki mit The Culture Musical Club of Zanzibar, Harry Koizumi, Matt Forster aus Hawaii, Eugenia León y la Puebla Philharmonic Orqestra aus Mexiko sowie Marianita y René aus Kuba.
(NDR)
Cast & Crew
- Drehbuch: Sigrid Faltin
- Produktion: Seppia, White Pepper Film, Cédric Bonin, Sigrid Faltin, Pascaline Geoffroy
- Produktionsfirma: NDR, WDR, ZDF, ARTE
- Kamera: Holger Schüppel
- Schnitt: Mike Schlömer