Roadmovie aus Südafrika. In ihrem Regiedebüt erzählt Stefanie Sycholt von der Freundschaft zwischen einem schwarzen Straßenjungen und einem Ex-Apartheid-Soldaten Südafrika, nach dem Ende der Apartheid: Wonderboy, ein gewiefter schwarzer Zwölfjähriger, kämpft auf den Straßen Johannesburgs um das Überleben inmitten von Drogendealern und Kriminellen. Der Weiße Kobus, ein früherer Soldat der Armee der Apartheid-Regierung, kann die "guten alten Zeiten" nicht vergessen, in denen er "jemand" war, ein mit Tapferkeitsmedaillen dekorierter Held. Inzwischen leidet er unter dem Syndrom der Kriegsveteranen, ist unfähig, in der wirklichen Welt zu überleben. Zwischenzeitlich ist er bei der Familie seines Bruders untergekommen und wartet darauf, dass irgendwas sein Leben wieder lebenswert macht. Dass er als Handelsvertreter für Schuhwichse über Land fahren soll, kommt ihn hart an. Diese beiden so unterschiedlichen Charaktere führen Zufall, Notwendigkeit oder Schicksal zusammen. Im Kampf gegen Drogenbosse, Zuhälter, um die Kundschaft und gegen Geschäftsrivalen, um Liebe, Solidarität und Zuneigung in einer feindlichen Umwelt erleben sie die gefährlichsten Abenteuer, gehen Irr- und Umwege - eine aufregende und prägende Reise durch das "neue" Südafrika mit alten Wunden und Problemen bis nach Kapstadt: eine Reise, auf der der kleine Straßenjunge und der hochdekorierte desillusionierte Militär Misstrauen und Feindschaft überwinden und Freunde werden. Mit der Kino-Koproduktion "Malunde" räumte die Autorin und Regisseurin Stefanie Sycholt 2001 die südafrikanischen Filmpreise in den wichtigsten Kategorien ab, so als bester Film, für die beste Regie, die beste Kamera, für den besten Hauptdarsteller und den besten Nebendarsteller. In Seoul wurde das Road Movie als bester Familienfilm ausgezeichnet, beim "Bermuda International Filmfestival" gewann Stefanie Sycholt den Spezial-Preis der Jury.
(WDR)
Cast & Crew
- Regie: Stefanie Sycholt
- Drehbuch: Stefanie Sycholt
- Produktion: Traumwerk, BR, Dieter Horres, Jürgen Biefang, Marlow De Mardt, Brigid Olen
- Produktionsfirma: ARTE
- Musik: Annette Focks
- Kamera: Jürgen Jürges
- Schnitt: Ulrike Tortora