Claudio Monteverdi schuf 1607 mit "L'Orfeo" die erste Oper, und dies war auch der Beginn einer einzigartigen leidenschaftlichen Beziehung des italienischen Volkes mit dieser Kunstgattung, die für jedermann Raum für Illusionen bereitzuhalten scheint. In der Nach-Verdi-Ära ist viel vom einstigen Ruhm verblasst, aber die wahren Fans lassen sich nicht beirren. Giancarlo etwa ist "Claqueur" in der überwältigenden Arena di Verona, für einen Teller Spaghetti mehr ist er bereit, seinen Star zu unterstützen, Bravo zu rufen und im richtigen Moment zu klatschen. Claqueure erwecken den Unmut der "Loggionisti", die sich als die wahren Fans betrachten, da sie keinerlei finanzielle Interessen verfolgen, wohl aber jeden Abend im dritten Rang stehen und ihre Lieblinge unterstützen. Wenn dann im Opernclub Parma "La Traviata" mit dem letzten Spiel des "AC Parma" verglichen wird, zeigt sich die italienischen Seele - was sonst brächte andernorts 27 gestandene, reife Männer dazu, sich die Namen der 27 Verdi-Opern zu geben - und sich auch tatsächlich konsequent so anzureden? Der Film begibt sich auf eine musikalische Rundreise zu einigen der größten Opernhäusern Italiens und zeigt Macher, Akteure, Liebhaber, Vergessene und Kleinkriminelle, die gegen alle Widerstände und Rivalitäten eines verbindet: die unbedingte Liebe zur Oper.
(hr-fernsehen)