Pablos Winter

Pablo ist kein einfacher Mann. Sein ganzes Arbeitsleben hat er unter Tage in den Quecksilber-Minen von Almadén verbracht, jetzt ist er Rentner und füllt die langen Tage mit Rauchen und Fernsehen. Er will nicht mit seiner Frau Bastelkurse im Rentnerclub besuchen, er will nicht mit ihr zum Tanzen gehen, er will eigentlich auch nicht mit ihr reden. Er will seine Ruhe und seine Zigaretten. Und dann verbietet ihm der Arzt auch noch das Rauchen. Pablo bleibt stur. Er verlässt die Arztpraxis und steckt sich erst einmal eine Zigarette an - wozu sollte denn die gewonnene Lebenszeit auch gut sein? Trotzdem lösen der Arztbesuch und die Begegnung mit Jaime, einem Jungen, den er bei einem seiner ziellosen Spaziergänge trifft, etwas in Pablo aus. Überraschend wird auch dort, wo alles auf Niedergang steht, etwas Neues möglich. Chico Pereira erzählt parallel zu Pablos Geschichte, auch die Geschichte seiner Stadt, ihrer Vergangenheit und ihrer möglichen Zukunft. Für die Stadt und ihre älteren Bürger geht mit dem Verbot des Quecksilberabbaus ein Kapitel zu Ende, doch für die Jungen bietet dieses Verbot einen Moment der Hoffnung, eine Chance, sich und die Stadt neu zu erfinden.