Weiterer Titel: Manbiki kazoku
27.12.2018
Deutsche TV-Premiere: 01.10.2020 (ServusTV Deutschland)
FSK 12
Das Ehepaar Osamu und Nobuyo (Sakura Andô) lebt in der Nähe von Tokio bei Nobuyos Mutter in armen Verhältnissen. Den Jungen Shota haben sie auf der Strasse aufgelesen und sozusagen adoptiert. Auch den Teenager Aki , die ihr Geld mit Peepshows verdient, behandeln Osamu und Nobuyo wie ihre eigene Tochter. Wenn Osamu sein Geld nicht gerade als Tagelöhner verdient, streifen er und Shota durch Supermärkte, wo sie auf ausgeklügelte Weise Lebensmittel stehlen, damit ihre Patchworkfamilie etwas zu Essen bekommt.
Nach einer dieser Diebestouren entdecken sie ein kleines Mädchen, das frierend und völlig vernachlässigt auf einem Balkon sitzt. Als sie Yuri zu ihren Eltern bringen wollen, begreifen sie, dass diese ihr Kind in der Kälte vergessen haben und nur mit ihrem heftigen Streit beschäftigt sind. Kurzerhand nehmen sie Yuri mit nach Hause, wo die eingeschüchterte Fünfjährige verpflegt wird. Als Osamu und die anderen Brandwunden von Zigaretten auf ihren Armen entdecken, fassen sie den Entschluss, Yuri als weiteres Familienmitglied aufzunehmen.
Hirokazu Kore-eda ist einer jener Regisseure, die nicht Jahre verstreichen lassen, bevor sie sich mit einem neuen Film zurückmelden. In den letzten fünfzehn Jahren hat der Japaner alle ein bis zwei Jahre einen neuen Film herausgebracht. Sein Fokus liegt dabei fast immer auf der Familie: «Nobody Knows», «Still Walking», «Like Father, Like Son», «Our Little Sister», «After the Storm» - all diese Dramen werfen die Frage auf, was eine Familie ausmacht. «Shoplifters» reiht sich nahtlos in diese Sammlung ein. Im Gewinnerfilm der Filmfestspiele Cannes 2018 bildet sich eine Familie nicht aufgrund von Herkunft, sondern aufgrund von Solidarität. Die Patchwork-Familie um Osamu und Nobuyo scheint auf den ersten Blick die bessere Familie zu sein, doch im Laufe des Filmes wird diese Interpretation natürlich in Frage gestellt.
Kore-eda gilt als Meister im Umgang mit Kinderdarstellern. Miyu Sasaki, die Yuri verkörpert, war beim Dreh gerade mal sechs Jahre, Jyo Kairi, der Shota spielt, zwölf Jahre alt. Doch nicht nur sie, der gesamte Cast - Lily Franky, Sakura Andô, Kirin Kiki und die weniger bekannte Mayu Matsuoka - überzeugen vollends.
Nach einer dieser Diebestouren entdecken sie ein kleines Mädchen, das frierend und völlig vernachlässigt auf einem Balkon sitzt. Als sie Yuri zu ihren Eltern bringen wollen, begreifen sie, dass diese ihr Kind in der Kälte vergessen haben und nur mit ihrem heftigen Streit beschäftigt sind. Kurzerhand nehmen sie Yuri mit nach Hause, wo die eingeschüchterte Fünfjährige verpflegt wird. Als Osamu und die anderen Brandwunden von Zigaretten auf ihren Armen entdecken, fassen sie den Entschluss, Yuri als weiteres Familienmitglied aufzunehmen.
Hirokazu Kore-eda ist einer jener Regisseure, die nicht Jahre verstreichen lassen, bevor sie sich mit einem neuen Film zurückmelden. In den letzten fünfzehn Jahren hat der Japaner alle ein bis zwei Jahre einen neuen Film herausgebracht. Sein Fokus liegt dabei fast immer auf der Familie: «Nobody Knows», «Still Walking», «Like Father, Like Son», «Our Little Sister», «After the Storm» - all diese Dramen werfen die Frage auf, was eine Familie ausmacht. «Shoplifters» reiht sich nahtlos in diese Sammlung ein. Im Gewinnerfilm der Filmfestspiele Cannes 2018 bildet sich eine Familie nicht aufgrund von Herkunft, sondern aufgrund von Solidarität. Die Patchwork-Familie um Osamu und Nobuyo scheint auf den ersten Blick die bessere Familie zu sein, doch im Laufe des Filmes wird diese Interpretation natürlich in Frage gestellt.
Kore-eda gilt als Meister im Umgang mit Kinderdarstellern. Miyu Sasaki, die Yuri verkörpert, war beim Dreh gerade mal sechs Jahre, Jyo Kairi, der Shota spielt, zwölf Jahre alt. Doch nicht nur sie, der gesamte Cast - Lily Franky, Sakura Andô, Kirin Kiki und die weniger bekannte Mayu Matsuoka - überzeugen vollends.
(SRF)
Mit dem humorvollen Drama "Shoplifters - Familienbande" gelang dem japanischen Filmemacher Hirokazu Kore-eda nach den in Cannes erfolgreichen Familiendramen "Nobody Knows - Die Kofferkinder" (2004) und "Like Father, Like Son" (2013) erneut ein meisterhaft inszeniertes Zeugnis der gesellschaftlichen Ungleichheit in Japan. Einfühlsam erzählt er die Geschichte einer Familie, die als Opfer von Armut in die Illegalität gedrängt wurde und trotz aller Widrigkeiten nicht das Wesentliche - nämlich die Familie - aus den Augen verliert. Dafür gab es in Cannes die Goldene Palme.
(arte)
Cast & Crew
- Regie: Kore-eda Hirokazu
- Drehbuch: Kore-eda Hirokazu, Kore-eda Hirokazu
- Musik: Haruomi Hosono
- Kamera: Ryûto Kondô
- Schnitt: Kore-eda Hirokazu