Deutsche TV-Premiere: 29.04.2014 (NDR)
Im April 2014 jährt sich der Genozid in Ruanda zum 20. Mal. Ruanda scheint ein in Opfer und Täter geteiltes Land zu sein, in dem Mörder und Überlebende unversöhnt Tür an Tür wohnen. Nicht nur die ruandische Regierung hat dieses Problem erkannt, auch Initiativen und Projekte versuchen die Bevölkerung wieder näher zusammenzuführen. Der Dokumentarfilm "Unversöhnt" begleitet sechs Menschen, Opfer und Täter, die an einem solchen Projekt teilnehmen. Innocent wurde von einem Mob mit Macheten niedergeschlagen und für tot gehalten. Wellars war derjenige, der ihn an den Mob verraten hat. Brigittes Familie wurde ermordet, sie selbst vergewaltigt. Das daraus entstandene Kind Liliane nahm sie zwar an, doch erinnert ihre Tochter sie täglich an die Verbrechen. Liliane hingegen leidet in zweiter Generation an den Verbrechen, ist sie doch für alle ein Bastard und wird mit den Tätern gleichgesetzt. Claudines Brüder wurden über Tage erbarmungslos gequält und schließlich ermordet. Einer der Mörder ist Ananias und lebt im selben Dorf wie Claudine. Eine Begegnung oder gar Aussprache erscheint unmöglich. Doch Claudine will Ananias schließlich eine Chance geben und prüfen, ob sie ihm trotz allem vergeben kann. Ein erstes Treffen nach fast 20 Jahren. Wie kann es zu Annäherung oder gar Vergebung nach dem Genozid in Ruanda kommen? Wie kann nach allem noch Freundschaft entstehen? Der Film "Unversöhnt" macht Hoffnung: Denn wenn sich trotz aller Verbrechen Menschen in Ruanda vergeben können, dann können Menschen sich auch auf der ganzen Welt vergeben egal was sie sich vorher einmal angetan haben.
(NDR)
Cast & Crew
- Drehbuch: Lukas Augustin