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TV-Kritik/Review: "SEAL Team": "Bones"-Star Boreanaz' beliebige Ballerei
(09.07.2018)
Durch Sat.1 kommt am Montag die neue US-Serie
"Kenne dein Publikum" ist eine wichtige Weisheit für alle Entertainer, und die Macher von "SEAL Team" kennen ihres recht genau: Eher konservative, ältere Amerikaner beim Sender CBS, die tendenziell den "einfachen, hart arbeitenden Mann" als Helden ansehen und übergeordneten Instanzen kritisch gegenüber stehen. So werden die Einsätze von Team Bravo aus dem "First Tier" der Navy SEALs aus der Sicht des Teamleaders Jason Hayes (Boreanaz) geschildert. In Rotation mit Schwesterteams kommt Team Bravo überall auf der Welt zum Einsatz, wo die Sicherheit der USA bedroht ist - Terrorismus, Piraterie oder Drogenhandel sind die Gründe, aus denen die Soldaten auf Mission geschickt werden. Bei einem jüngsten Einsatz kam das langjährige Team-Mitglied Nate Massey (in einer Gastrolle: Daniel Gillies,
Frauen gibt es im Team bisher nur in "Nebenrollen": CIA-Officer Amanda "Mandy" Ellis (Jessica Paré,
"SEAL Team" liefert im Wesentlichen Action, bei der sich der Amerikaner wohlfühlen kann. Die Feindbilder sind messerscharf gezeichnet und lassen keinen Spielraum für Ambivalenz: Langjährige Terroristenführer, moderne Piraten, Kriegsverbrecher und Giftgasproduzenten stehen in den ersten Folgen auf der Abschussliste. Meist wird noch ein Schuss Heldentum beigemischt, wenn überraschend Zivilisten in Gefahr vorgefunden werden - eine US-amerikanische Geisel, verschleppte "Einheimische" oder eben die Besatzung eines entführten Schiffs.
Kritische Töne über die Einsätze sind naturgemäß eher selten, wenn, dann auch eher der generellen Weltsicht und den verbreiteten Klischees bei Durchschnittsamerikanern geschuldet. Die Protagonisten sind, wie erwähnt, formal gesehen "einfache Soldaten" - Offiziere hingegen werden eher als "die Politiker des Militärs" gebrandmarkt, die eher in Machtkämpfe verstrickt, als zu irgendwas zu gebrauchen sind. Erwähnenswert ist hier auch Team-Mitglied Sonny Quinn (A.J. Buckley,
Natürlich gehören zu modernen Serien auch übergreifende Handlungsbögen. Einerseits etabliert die Serie hier zum Auftakt die Ausbildung von Clay Spenser, die abseits der Einsätze von Team Bravo erfolgt. Hier gibt es ein Wiedersehen mit "The Unit"-Darsteller Michael Irby als bissigem Ausbilder. Dazu kommt Alona Tal (
Insgesamt ist "SEAL Team" in Deutschland vermutlich vor allem für Action-Fans interessant, denn in diesem Bereich kann die Serie deutlich punkten und zeigt für eine Fernsehproduktion Neues. Dadurch, dass das Team für seine Einsätze immer wieder mit nicht-kampferfahrenen Zivilisten zusammenarbeitet - CIA-Analysten, Chemiker, Übersetzer - bleibt "SEAL Team" von Beginn an recht abwechslungsreich - der Vergleich zu den wechselnden Doktoranden bei "Bones" als Frischzellenkur drängt sich auf.
Wie üblich in solch amerikanisch-patriotischen Formaten kann die Weltsicht der Figuren für den deutschen Zuschauer ein Reibungspunkt sein. Insgesamt bleibt neben all der Action nur wenig Raum für andere Themen, die daher selten mehr als einen kurzen Dialog erhalten - sei es die Rolle der Frau im Militär, der Widerspruch zwischen Hayes Job als Soldat und einer "friedliebenden" Erziehung für seine Kinder oder die erwähnte Frage, ob die US-Soldaten ihr Leben auch für ausländische Zivilisten riskieren sollten. Auch, wenn unter den Protagonisten ein deutlicher Mangel an Diversität herrscht - in den USA vermutlich ein schwerwiegenderer Kritikpunkt als für den deutschen Zuschauer - schaffen wenigstens die Nebenrollen ein bisschen Abhilfe, etwa in Gestalt von Ray Perrys afghanischer Ehefrau oder einem von James Hiroyuki Liao (
Wem der Sinn nach eher geradliniger Action steht, der ist bei "SEAL Team" sicher gut aufgehoben. Wer einen vielschichtigen Umgang mit menschlichen oder politischen Themen sucht, sollte dann doch lieber weitersuchen.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten vier Episoden der Serie "SEAL Team".
Bernd Krannich
© Alle Bilder: CBS
"SEAL Team" startet bei Sat.1 am 9. Juli 2018 um 22.15 Uhr. Wöchentlich werden zwei Folgen gezeigt.
Über den Autor
Leserkommentare
IchGuckeAlles schrieb am 15.06.2019, 21.45 Uhr:
Es ist schlichtweg sehr gute Unterhaltung und Kurzweil.
Bei einer Militär-Serie würde ich nie nach mehrdimensionalen Charakteren oder so etwas wie "Diversität".
Der Titel schreit nach Krach, Bumm und Peng und nicht nach Tiefgründigem.
Ich mag Sonny, der das Ganze mit seinem speziellen Gemüt immer irgendwie auflockert und das drum herum Getanze um die Politik finde ich mehr als erfrischend, denn ich möchte unterhalten werden. Für alles andere gibt es andere Quellen ;)markox schrieb am 14.07.2018, 23.55 Uhr:
Aha. Also, wäre ich noch eine Frau, dann wäre ich wohl das annähernd genaue Gegenteil der Zielgruppe. Und ich fand die ersten Folgen sehr gut.
Bones hab ich nie gesehen. Ich kenne David Boreanaz von Buffy und später Angel. So als Schauspieler ist er eigentlich nichts Besonderes. Aber in Kombination mit der Synchronstimme finde ich ihn auf jeden Fall sehr gut. Seine original Stimme kenne ich nicht, aber die Synchronstimme hat so etwas beruhigend, sympatisches. Etwas nachdenklich und leidend. Die mag ich sehr gerne.
Und was ich sehr positiv fand, ist der 5.1 Ton. Seit langem mal wieder eine TV-Serie mit einigen super Effekten, Räumlichkeit, Bässe und sogar ein paar elektronische Sound-Spielereien. Klasse. Ich hoffe nur, das geht so weiter. Das war mir schon öfter aufgefallen, dass die Pilotfolgen guten Sound hatten, und später dann wieder alles recht fade wurde.Vritra schrieb am 11.07.2018, 17.46 Uhr:
Sondern? Dein Kommentar ist leider sehr kryptisch.LegendenLebenEwig schrieb am 10.07.2018, 16.28 Uhr:
"Dümmlich und eindimensional" - die Wortwahl von Vritra ist treffend, jedoch nicht auf die Serie bezogen!!!Vritra schrieb am 10.07.2018, 15.50 Uhr:
Bei den durchwegs zwar bekannten aber eher mäßig talentierten Schauspielern, dem dümmlichen und eindimensionalen Hurra-Patriotismus, den wirklich nur ein paar Ami-Rednecks gut finden dürften, muss ich mich über drei Sterne wirklich schwer wundern. Aber so sind die Geschmäcker und Ansprüche eben verschieden. Als passiv konsumierbares Ballerspiel lasse ich den Mist ja noch gelten.Der einzig clevere Zug war, Boreanaz als Typ zu besetzen, weil er in "Bones" eben auch schon einen (ehemaligen) Elite-Soldaten gemimt hatte. Aber was Anderes kann er auch gar nicht.
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