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TV-Kritik/Review: "Succession": HBO gelingt pointiertes Familiendrama in der Welt des Big-Business
(14.06.2018)
Familiengeführte Medienkonzerne sind ein faszinierender Fall für sich. Erinnert sich noch jemand an Konstantin Neven DuMont? Der zerstritt sich vor einigen Jahren durch öffentlich geäußerte Kritik am eigenen Unternehmen mit seinem Vater und wurde aus der Leitung des Kölner Verlagshauses DuMont Schauberg abberufen. Spätestens, wenn es um die eher früher als später anstehende Nachfolge des Patriarchen geht, können familiäre Bande manchmal sogar konfliktfördernd sein. Davon erzählt die neue HBO-Dramaserie
Im Mittelpunkt steht die Familie Roy, die einen der größten Medien- und Unterhaltungskonzerne der Welt führt, zu dem neben Zeitungen und Fernsehsendern auch Freizeitparks gehören (Disney lässt grüßen). Eigentlich war schon alles weitgehend geregelt: Logan Roy (Brian Cox), der Gründer und Patriarch, wollte das Zepter an seinen zweitältesten Sohn Kendall (Jeremy Strong) weiterreichen und sich in den (Vor-)Ruhestand verabschieden. Doch ausgerechnet an seinem 80. Geburtstag teilt das knurrige Familienoberhaupt seinem Sprössling mit, dass er die Machtübergabe auf unbestimmte Zeit verschieben und erst mal selbst an der Spitze bleiben will. Von seinem ehrgeizigen Sohn scheint er nicht allzu viel zu halten, ist der doch trockener Alkoholiker und wirkt in den Augen des Vaters zu weich und schwach für die Leitung eines solch wichtigen Unternehmens. Ganz anders als er selbst, der permanent den harten, emotionslosen Hund gibt, allerdings seine besten Zeiten schon längst hinter sich hat. So scheinen sich erste Anzeichen von Demenz zu zeigen, manchmal redet Logan auch einfach mit sich selbst.
Kendall, der die Zurücksetzung nicht einfach so hinnehmen will, versucht nun, den Alten seinerseits abzuservieren. Dabei fallen ihm aber seine jüngeren Geschwister in den Rücken, die ebenfalls ihre eigenen Agenden verfolgen. Der jüngere Bruder Roman (Kieran Culkin) sieht im Grunde sich selbst als idealen Nachfolger, obwohl er wenig bis gar keine Leitungserfahrung hat, genießt es aber vor allem, seinen Bruder zu triezen. Und Shiv (Sarah Snook), die einzige Tochter, weiß wohl selbst nicht so genau, was sie will, außer ihren Teil vom Kuchen abzubekommen. Welche Rolle die Mutter, Logans Ehefrau Marcy (Hiam Abbass), bei all dem spielen möchte, bleibt vorerst noch unklar. Die Konflikte eskalieren, als Logan am Ende der Pilotfolge im Hubschrauber kollabiert und die Nachfolgefrage dadurch plötzlich akut wird.Mit "Succession" bleibt sich Premiumsender HBO treu und präsentiert nach dem bei Zuschauern und Kritik weitgehend durchgefallenen Was von Anfang an schon stimmt, ist das Tempo. Anders als in vielen anderen HBO-Dramen ist das hier nicht getragen, sondern geht gleich in die Vollen: So reißt die Spannung bis zum Ende der jeweils rund einstündigen Folgen nicht ab. Dass sie sich auf pointierte Dialoge verstehen, haben Serienschöpfer Jesse Armstrong, der den Piloten geschrieben hat, und Tony Roche, von dem Folge 2 stammt, wiederholt bewiesen. Beide gehörten zum Autorenteam der britischen Politsatire
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten zwei Episoden der Serie "Succession".
Marcus Kirzynowski
© Alle Bilder: HBO
"Succession" wird seit dem 4. Juni 2018 in den USA durch HBO ausgestrahlt. In Deutschland ist die Serie parallel zur US-Premiere zunächst im Originalton über die digitalen Verbreitungswege von Sky - Sky on Demand, Sky Go und Sky Ticket - zu sehen. Ab dem 27. Juli 2018 folgt die lineare Ausstrahlung bei Sky Atlantic HD. Dann wird auch parallel die deutsche Synchronfassung über die genannten digitalen Verbreitungswege verfügbar. Zusätzlich zur zehnteiligen Auftaktstaffel hat HBO bereits eine zweite Staffel beauftragt.
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